„Geschichte ist nicht nur Geschehenes,
sondern auch Geschichtetes“
Das Herrenhaus in unmittelbarer Nähe zum Speyerer Dom und zur Speyerer Innenstadt gehört zu einem Ensemble dreier Stadtvillen. In der Villa mit der Hausnummer 14, Ecke St.-Markus Straße und Marxgärtenstraße, lebte Friedrich Hess, einer von drei Söhnen des Büchsenmachermeisters Melchior Hess, der 1849 die unmittelbar an das Villengrundstück grenzende Filz- und Patronenfabrik Melchior Hess gründete. Inspiriert durch eine Bautechnik, welche erst kurz zuvor als revolutionär auf einer Gewerbeausstellung gezeigt wurde, sollten alle drei Gebäude aus einem mit Mauersteinen ausgemauerten Stahlgerüst bestehen. Diese neuartige baukonstruktive Ausführung wurde zu dieser Zeit erstmalig bei Wohngebäuden eingesetzt. Art und Weise der Bauausführung sorgte letztlich auch dafür, dass die Häuser zwei Weltkriegen und mehreren Fabrikbränden immer wieder Stand halten konnten. Diese beeindruckende Standhaftigkeit sorgte auch dafür, dass bis in die heutige Zeit die verschiedenen ehemaligen Bewohner der Stadtvilla ihre persönlichen Spuren hinterlassen konnten. Spuren, welche uns während unserer Bauaufgabe immer wieder begegneten.
Sämtliche Einbauten sowie die Fassade wurden in enger Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Denkmalpflege detailgerecht saniert. Das Dachgeschoss, welches zuvor lediglich als Speicher genutzt wurde, wird nun als Wohnraum genutzt. Das Gebäude wurde in drei Wohneinheiten gegliedert und mit einem Balkonanbau ergänzt.
Ausführendes Architekturbüro: Laden 14 – Architekten, Fr. Katrin Herboth-Jörg und Hr. Andreas Günther