„Das Haus des Pförtners – Erhalten und behutsam Anpassen“
Am direkten Zugang zum ehemaligen Melchior-Hess-Gelände gelegen bildete das sog. Pförtnerhaus in der Vergangenheit den ersten Anlaufpunkt für Lieferanten und Vertreter, welche die Speyerer Filzfabrik „Melchior Hess“ mit Waren belieferten. Zusätzlich zu den notwendigen Räumlichkeiten für den Empfang angelieferter Waren, war in dem Gebäude die Wohnung des Hausmeisters der Anlage untergebracht. Das Gebäude wurde 1904 im Zuge des Ausbaus des Melchior-Hess-Geländes neu errichtet. Nachdem die Herstellung von Filz im Jahre 1996 eingestellt wurde, konnte für das ehemalige Pförtnerhaus keine weitere Nutzung gefunden werden. Erst im Jahr 2014 wurde das Objekt von der dsi GmbH gekauft und in deren Auftrag von der PadA Immobilen-Projektentwicklung GmbH umfassend saniert.
Das Gebäude ist Bestandteil des baukulturellen Erbes des Landes Rheinland-Pfalz und seit 2001 unter Denkmalschutz gestellt. In enger Zusammenarbeit mit der ortsansässigen Denkmalpflege wurde das Bauwerk einerseits denkmalschutztechnisch und andererseits energetisch komplett saniert. Durch gezielte, minimal invasive Eingriffe in die Tragstruktur des Gebäudes konnte aus dem ehemaligen Pförtnerhaus ein Wohngebäude mit zwei Wohneinheiten generiert werden. Die Fassadengestaltung orientierte sich an vorhandenen Plan- und Bildunterlagen, so dass der ursprüngliche Farbton der Fassade und die Fensterteilungen gemäß historischen Vorbild wiederhergestellt werden konnten. Für das gesamte Areal wurde gemeinsam mit dem städtischen Energieversorger ein Wärmekonzept erstellt. Über ein neu angelegtes Nahwärmenetz wird das Pförtnerhaus heute mit Wärmeenergie versorgt und weist somit eine hervorragende Energiebilanz auf.
Da bei der Sanierung stets darauf geachtet wurde, behutsam mit der Bausubstanz umzugehen, konnte der Denkmalschutz für das Gebäude komplett erhalten werden.
Ausführendes Architekturbüro: Laden 14 – Architekten, Fr. Katrin Herboth-Jörg und Hr. Andreas Günther